Samstag, 21. Juli 2012

Die ARD, die Vogel-Konserve und die Katharina



Ich habe die Augen offen und dies ganz, ganz weit, und trotzdem will mir die Wahrhaftigkeit des Vogelglaubens irgendwie nicht in die Glieder fahren - bin ich gar auch ein ganz übler Typ?  Einen Koran hat man mir geschenkt, den ich weder verbrannt, noch in die Papiertonne gekippt habe und der war sogar kostenlos......und auch vollkommen umsonst, hat er ja an meiner Einstellung nicht geändert, weder zu den Muslimen, noch zu den salafistischen Radaubrüdern. Mit ersteren saß ich schon vorher gemütlich und friedlich zusammen und zweitere würde ich nach wie vor am liebsten auf den Mond schicken, kann ich deren Heuchelei ja nicht mehr hören - das egomane Vogelgebrabbel hängt mir zum ungläubigen Halse raus. Jedesmal dieselben hohlen Phrasen, hervorgeholt aus dem Tarnungs-Baukasten  - schön langsam frage ich mich, ob der Pierre überhaupt noch unter uns weilt, könnte es ja auch sein, dass seine Videos aus altem Material zusammengefummelt werden, sooft habe ich ein und dasselbe schon gehört, wobei sogar der Satzbau und die Mimik identisch sind - selbst die Figuren der Augsburger Puppenkiste sehen menschlicher aus.

Nun dürfte die ARD Sendung "Im Netz der Salafisten" aber doch den fundamentalistischen Nerv getroffen haben, deshalb muss der pelzige Oberguru ja unbedingt etwas dazu sagen, auch wenn er nichts zu sagen hat, und auch auf Dawa-News hat man eine Entgegnung der konvertierten "Katharina" eingestellt:

In den letzten Tagen gingen mehrere Berichte durch die Medien über ein junges Mädchen, das aus ihrer Familie „entrissen“ und an einen ihr zugewiesenen Mann einer extremistisch islamischen Gruppierung, verheiratet wurde; sowohl im Fernsehen als auch in  mehreren Zeitungen weckte diese „dramatisch“ geschilderte Story die Aufmerksamkeit der Zuhörer und Leser.
Nun möchte ich endlich einmal selbst Stellung zu allem nehmen; da kaum etwas der Wahrheit entsprach, möchte ich nun hiermit einiges richtig stellen: Ich wurde weder überredet, noch irgendeiner angeblichen „Gehirnwäsche“ unterzogen.

Ich verstehe nicht, warum aus meiner Geschichte so ein Problem gemacht wird, obwohl ich das alles aus freien Stücken gemacht habe, ohne jeglichen Zwang. Wir leben in einem demokratischen Staat, in dem jeder seine Religion frei wählen darf, sich kleiden darf wie er möchte, im Rahmen der Gesetze tun und lassen darf, was er möchte und sich seine Meinung frei bilden darf.
Wieso versucht man mich an der Ausübung meiner Rechte zu hindern, wenn ich mich dem Islam zugehörig fühle und ihn nach außen hin leben möchte, indem ich mich z.B. islamisch kleide? Meine Konversion und meine Heirat werden in der Öffentlichkeit komplett falsch präsentiert. Hierdurch wird der Islam schlecht dargestellt und offenbar sollen andere vor meinen Entscheidungen gewarnt werden. 
An meiner Schule versuchte man mir sogar zu verbieten das Kopftuch zu tragen. Es heißt, Muslime entreißen Kinder aus ihren Familien, werden dann verheiratet und oft sogar nach Afghanistan geschickt, um dort zu Terroristen ausgebildet zu werden.
Die Frauen müssten ihren Männern gehorchen und haben keinerlei Rechte. Wenn ich solche Dinge im Fernsehen sehe oder von meinen Eltern höre, die sich auf verschiedenen fragwürdigen Internetseiten informiert haben, kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. 
Die Ängste meiner Eltern sind natürlich auch teilweise nachvollziehbar, da der Islam meist in einem schlechten, verzerrten Bild dargestellt wird, das nicht immer der Wahrheit entspricht. Auch ist es nichts alltägliches, und für die deutsche Kultur etwas sehr  fremdes, wenn die Tochter zum Islam konvertiert.
Natürlich macht man sich da als Eltern Sorgen, wenn man den Islam nicht wirklich kennt. Allerdings habe ich mich für den Islam  schon  ca.  2  Jahre  vor meiner Konversion interessiert, was meine Eltern auch wussten. Ich habe mit meinem Vater viele Gespräche über die islamische Religion geführt und er begleitete mich auch auf einen Vortrag, kurz nachdem ich konvertiert bin.
Meine Mutter dagegen hat leider nie versucht, den Islam  besser kennen zu lernen und setzte sich nie damit auseinander. Trotz allem habe ich immer versucht, Verständnis zu zeigen und meinen Eltern zu erklären, worüber sie falsch informiert waren. 
Ich kann jedem nur raten, einmal selbst eine Moschee zu besuchen und sich selbst ein Bild zu machen, da  viele falsche Vorurteile in der Gesellschaft und in den Medien existieren. Meine Entscheidungen waren alle frei, von der Entscheidung den Islam anzunehmen  bis hin zur Entscheidung zu heiraten sowie der Entscheidung wen ich heirate. Alle Vorwürfe, ich sei zu diesen Dingen überredet oder gezwungen worden, sind falsch.  
Alles war mein eigener Wille, ich bereue meine Entscheidungen nicht und bin froh, diesenWeg gewählt zu haben. Ich möchte genauso das Recht wie alle anderen Frauen in diesem Land haben, mir einen Mann auszusuchen mit dem ich leben will und dass nicht meine Eltern mitbestimmen wie dieser sein soll. Bezüglich meines Ehemannes war es leider so, dass jeglicher Versuch, meine Eltern mit ihm vertraut zu machen, abgelehnt wurde, vor allem von meiner Mutter.  
Meine Eltern klagen, dass sie mich verloren hätten. Das Gegenteil ist der Fall: ich suche mit meinem Mann fast täglich den Kontakt zu meinen Eltern, suche das Gespräch zu ihnen und zum Rest meiner Familie, obwohl diese ihn äußerst abweisend behandeln. Auch  wenn der Glaube anders ist und unsere Meinungen in manchen Hinsichten auseinander gehen, denke ich, sollte man immer noch dazu in der Lage sein, ein normales Gespräch führen zu können bzw. eine Beziehung aufrecht zu erhalten.  
Es wird auch  behauptet, dass die Eltern das Recht auf ihre Kinder verlieren würden, wenn diese zum Islam konvertieren. Dies ist definitiv nicht die Wahrheit. Auch nachdem man den Islam angenommen hat, sind es immer noch die Eltern, die das meiste Recht auf  das Kind haben.

Wenn es aber darum geht, wen die Tochter oder der Sohn heiraten soll, darf sie bzw. er dies selbst entscheiden. Übrigens gebietet der  Islam, die Verwandtschaftsbande zu pflegen und gut zu den Eltern zu sein, auch wenn sie Nicht-Muslime sind. Dabei erwarte ich keineswegs, dass auch meine Familie sich zum Islam bekehrt.
Ich bin zwar enttäuscht, dass meine Familie meinen Lebensweg und meine Entscheidungen auch noch in der Öffentlichkeit schlecht  und unwahr darstellen, aber trotz allem liebe ich meine Mutter, meinen Vater und meine ganze Familie nach wie vor.

Im Islam habe ich Zufriedenheit im Herzen gefunden. Ich wünsche mir, dass man mich als Tochter, Schwester und Mitbürgerin   weiterhin akzeptiert, und mich nicht mehr als „Extremistin“ sieht. Auch wenn ich einen Weg gewählt habe, den meine Eltern sich nicht für mich vorgestellt haben, so würde ich mich freuen, wenn sie es trotzdem akzeptieren und meinem Glück nicht weiter im Weg stehen, sondern anfangen, daran teilzunehmen.

Pforzheim, 12.07.2011

„Katharina“

Na, da hat der Vormund aber tief im Tintenfässchen gefummelt, womöglich hat er beim Verfassen sogar im Sekten-Almanach nachgeschlagen, gibts da ja sicherlich schon Vordrucke von den Scientologen, wo man nur den jeweiligen Namen umbessern muss, wird aus L.Ron Hubbard eben Allah - merken tuts ja ohnehin keiner. An der Unglaubwürdigkeit ändert dies jedoch nichts, so weiß ja erstens ein Gehirngewaschener nicht, dass sein Oberstübchen durch die Mangel gedreht wurde und zweitens hätte man dies alles einfacher haben können, wenn man die entrissene Tochter einfach zum Interview antreten hätte lassen und zwar ohne grimmig blickenden Aufpasser.

Soetwas passiert aber in keiner Sekte, niemals darf ein Lämmchen ohne seinen Bock die Anschuldigen entkräften - auch bei den Salafisten nicht, was mich ja nicht wirklich verwundert, dienen ja dort weibliche Konvertiten meist nur zur männlichen Unterleibsbeglückung und haben in allen anderen Lebenslagen wie ein orientalischer Olivenölkrug in der Ecke zu stehen. Geöffnet werden sie nach Bedarf und außer einem Ächzen hat nichts daraus zu dringen - weder im Fernsehen, noch auf einem Blatt Papier. Darum hätte man sich diese Schmierenkomödie auch sparen können - ich glaub sie nicht und wohl auch sonst keiner, der all die Ibrahim Al Almanis kennt, wurde ja schon zu oft gelogen. Viel zu oft. Und wer einmal lügt, dem glaubt man schon nicht - beim hundertsten Mal aber noch viel, viel weniger.

Guten Tag


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