Sonntag, 28. August 2011

Religionsanbieter wechseln



So einfach ist das heute, ob nun am Telefon wie bei Abu Nagie, oder von der Lkw-Ladefläche eines Vogellasters, der Glaube wird gewechselt wie die Unterhose - oder noch häufiger. Hauptsache er passt zur neuen Jeans, oder zur Farbe des Nagellacks, konsumiert wird, was "In" ist und zur Abhebung von der Masse geeignet ist. OK, das war auch schon früher so, doch reichte in den guten, alten Zeiten eine flippige Haartracht oder ein gewagteres Outfit aus, um seine Unzufriedenheit auszudrücken, die Abwanderung in den Schoß irgendeiner verschwurbelten Glaubenssekte brauchten die wenigsten, um sich selbst zu verwirklichen. Vor allem, weil man im Grunde nur eins haben wollte: Freiheit. Nur hat man das heute, darum wird nun der gegenteilige Weg eingeschlagen, ab unters Fundijoch, bieten die Religionen abseits dieser radikalen Strömungen gewissen Menschen ja immer noch zuviele Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Also weg vom Flower-Power der 70er hin zur Klemmie-Power des neuen Jahrtausends, Hauptsache streng und gehirnschonend. Was mir zeigt, dass mich zeitweise ein Gefühl beschleicht, das man gerne als nostalgisch und verklärt abtut, aber doch im Kern viel Wahrheit beheimatet: Früher war eben doch einiges besser.

Guten Abend


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